Flexibel aus Armut – Selbstbeschreibung und Taktiken der Ressourcenerschließung von NRO-Akteuren in Westafrika

Teilprojekt im DFG Sonderforschungsbereich 1095 „Schwächediskurse und Ressourcenregime“

Das ethnologische Teilprojekt gehört zum noch jungen Sonderforschungsbereich 1095 „Schwächediskurse und Ressourcenregime“ und forscht zu lokalen Akteuren in Nichtregierungsorganisationen (NRO) in Burkina Faso. Diese Personen und ihre Institutionen gehören zu einer tragenden Säule der Entwicklungspraxis im Land und gelten aufgrund ihrer lokalen Verwurzelung als weltweite Hoffnungsträger. Die Akteure bemühen sich um die Umsetzung von Entwicklungsideen und sind gleichzeitig in globale Netzwerke eingebunden. Allerdings fehlt es ihnen oft an einer eigenen ökonomischen Basis. Ihre eigene Tätigkeit steht und fällt mit der Fähigkeit, aus einer Position außerordentlicher Schwäche heraus sich und ihre Organisation im Geflecht globaler Praktiken zu positionieren. Dies gelingt im Feld der NRO in der Regel nur denjenigen, die sensibel auf die Anforderung der übergeordneten, global agierenden Geberorganisationen reagieren. Das bedeutet auch, mit widersprüchlichen Anforderungen fertig zu werden und die Autonomie der lokalen NRO zu betonen: Hierbei werden immer wieder Ressourcen vorgespiegelt, obwohl die eigenen Mittel keine hinreichende Basis dafür bieten. Hier schließt die Forschungsfrage an, welche Lebenswelt sich entfaltet, wenn Menschen als abhängige, und damit schwächere Partner in asymmetrischen Strukturen agieren. Das Projekt wird aus der Sicht der lokalen Akteure erklären, wie diese mit ihrer – oftmals offen eingestandenen – Schwäche umgehen, wie sie sich selbst stetig neu definieren, um Ressourcen zu erschliessen.

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Länder:

Burkina Faso

Web:

http://www.sfb1095.net/forschung/teilprojekte.html 

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