DFG-Projekt „Das Mammisi von Edfu: Inschriften, Dekorationsprogramm, Architektur und Theologie eines ägyptischen Geburtstempels der Ptolemäerzeit“

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt widmet sich dem Geburtshaus („Mammisi“) von Edfu, einem Tempelgebäude, dessen Dekorationen das Mysterium der Geburt eines Götterkindes zum Hauptthema haben. Das Mammisi liegt in Oberägypten, etwa 100 km südlich von Luxor, und gehört zum Bezirk des Horustempels von Edfu. Sowohl der große, dem Falkengott Horus-Behedeti geweihte Haupttempel von Edfu als auch das kleinere, dem Horustempel quer vorgelagerte Mammisi stammen aus der Zeit der Ptolemäerherrschaft in Ägypten. [vc_empty_space height=“30px“] Die Mammisis

Altägyptische Bezeichnungen wie „Haus-der-Zeugung“, „Haus-des-Gebärens“ und „Haus-des-Erscheinens“ weisen bereits auf die Hauptfunktion der Mammisis hin, die seit der Spätzeit Bestandteil einer Tempelanlage sein können: In den Geburtshäusern, die in der Ägyptologie in Anlehnung an das Koptische seit Champollion „Mammisi“ genannt werden, gedachte man der Zeugung, Geburt und Inthronisation eines Götterkindes, die sich nach altägyptischen Vorstellungen jährlich wiederholten und ausschweifend gefeiert wurden.

 Ziele

Die hieroglyphischen Inschriften des Mammisis von Edfu wurden mitsamt den meisten bildlichen Darstellungen im Jahre 1939 von Emile Chassinat publiziert, doch sowohl die vollständige Übersetzung und Auswertung der Inschriften als auch die Analyse des Dekorationsprogramms des Mammisis liegen bisher nicht vor.

Das Hauptanliegen des Projekts ist daher die Übersetzung und philologische Bearbeitung aller Inschriften des Mammisis von Edfu, bei der die Bilder gleichwertig einbezogen werden. Doch will sich das Forschungsprojekt nicht auf eine kommentierte Übersetzung und Motivanalyse beschränken, sondern das Mammisi außerdem unter phänomenologischem Blickwinkel analysieren. Hierbei sollen u.a. die theologischen und religiösen Hintergründe beleuchtet, die Epigraphik, Intertextualität und der Wissenstransfer einbezogen, die Architektur und das archäologische Umfeld sowie die allgemeinen kulturhistorischen Entwicklungen berücksichtigt werden.

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Die Projektleiterin, PD Dr. Dagmar Budde von der JGU Mainz, ist Spezialistin für die Sprache und Religion der griechisch-römischen Epoche Ägyptens.

Länder:

Ägypten

Web:

https://www.aegyptologie.uni-mainz.de/das-mammisi-von-edfu-2/ [vc_empty_space height=“30px“]

Mammisi 2

Mammisi 4