Datum und Ort: 13. + 14. November 2024, Frankfurt am Main.
Organisation: Goethe-Universität, Institut für Romanische Sprachen und Literaturen, Institut français Frankfurt, IFRA-SHS, Libingua – Netzwerk der Gymnasien mit deutsch-französischem Zug in Deutschland, Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer (VdF Hessen).
Moderation: Leo Stotz (Goethe-Uni), Lena Bopp (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Schirmherr: Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main.
Unterstützung: Stiftung Polytechnische Gesellschaft
1. Lehrerfortbildung an der Goethe-Universität.
Die Reihe der Treffen und der Besuch von Lilian Thuram in Frankfurt begannen am 13. November mit einer Lehrerfortbildung an der Goethe-Universität, wo Thuram über sein Engagement in der antirassistischen Bildungsarbeit sprach und sein Buch „La Pensée Blanche“ (Das weiße Denken) vorstellte. Die Lehrerinnen und Lehrer erhielten wertvolle Einblicke in die Umsetzung antirassistischer Bildungsinhalte und diskutierten praktische Ansätze, um Schülerinnen und Schüler für das Thema zu sensibilisieren. Die Veranstaltung vermittelte den Lehrern praktische Methoden, um ihre Schüler für Rassismus zu sensibilisieren, und war Teil von Thurams umfassender Bildungsarbeit gegen Rassismus. Der intensive und persönliche Austausch war für alle Teilnehmer eine Bereicherung.
2. Öffentliche Veranstaltung in der Stadtbibliothek
Am selben Abend sprach Lilian Thuram in der voll besetzten Frankfurter Stadtbibliothek vor Publikum über Rassismus und Sport. Thuram teilte persönliche Gedanken und Erfahrungen über Rassismus und auch über seine Karriere als Fußballer mit, was die Zuhörer dazu anregte, rassistische Denkweisen zu hinterfragen und erneut über das Thema Rassismus nachzudenken. Lilian Thuram interagierte auf lockere Art und Weise mit dem Publikum und konnte so dieses wichtige Thema effektiv platzieren. Die Veranstaltung, die von verschiedenen Bildungseinrichtungen unterstützt und simultan übersetzt wurde, endete mit einer ausgedehnten Autogrammstunde, die den bleibenden Eindruck der Diskussion unterstrich.
3. Schülertreffen in der Liebigschule
Am nächsten Tag, dem 14. November, besuchte Lilian Thuram die Liebigschule in Frankfurt, wo er sich mit rund 250 Schülern der Frankfurter Gymnasien, die das deutsch-französische Abi-Bac-Diplom anbieten, austauschte. In seiner Rede betonte er die Bedeutung von Gleichheit und Gerechtigkeit und ermutigte die Schüler, sich aktiv für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler waren von Studierenden der Goethe-Universität vorbereitet worden, die ein Fachdidaktik Seminar explizit zu Thurams Werk besucht hatten. Diese Vorbereitung trug dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler tiefgründige und überlegte Fragen stellen konnten. Seine Botschaft und sein direkter und zugänglicher Stil kam bei den Jugendlichen sehr gut an und wird hoffentlich langfristig in Erinnerung bleiben.
4. Fazit
Die Veranstaltungsreihe in Frankfurt mit Lilian Thuram bot einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen und Möglichkeiten des Kampfes gegen Rassismus. Jede der Veranstaltungen zeigte auf ihre Weise, wie Bildung und persönliches Engagement zur Überwindung von Rassismus beitragen können. Besonders hervorzuheben ist die Einbeziehung so vieler Akteure des Bildungssystems, die gemeinsam einen ganzheitlichen Ansatz in der Antirassismusarbeit verfolgten. Dies unterstrich das besondere Anliegen, dem Titel der Stiftung „Éducation contre le racisme“ (Erziehung gegen Rassismus) von Lilian Thuram gerecht zu werden.
Die Kombination aus Diskussionen, persönlichen Begegnungen und praktischer Bildungsarbeit machte diese Veranstaltungen für alle Beteiligten besonders wertvoll und inspirierend. Sie zeigten eindrucksvoll, wie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen und -stufen einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft haben kann, um Rassismus aktiv zu bekämpfen.